u Maltes Beerdigung am 4. März 2003 kamen sehr viele Menschen. Die Trauerhalle auf dem Bockenheimer Friedhof war brechend voll.
Wir hatten für die Trauerfeier Maltes Lieblingslied ausgesucht, das gleich zu Anfang gespielt wurde - "Changes" von 2Pac.
"That's just the way it is - things will never be the same."
Malte hatte das Lied oft im Krankenhaus gehört, als er wohl ahnte, dass nichts mehr so bleiben würde, wie es einmal war.
Die Pfarrerin Angelika Detrez, die Malte persönlich gekannt hatte, hielt die Predigt. Sie hatte die Stillung des Sturms zum Inhalt. Angelika hatte sogar ihren Urlaub verschoben, um uns zu begleiten, und wir sind ihr dafür sehr, sehr dankbar.
Herr Köhler, der stellvertretende Direktor von Maltes Schule (Freiherr-vom-Stein-Gymnasium), hat stellvertretend für Maltes SchulkameradInnen und
LehrerInnen diese Anspache gehalten:
alte Taylor,
von dem wir heute gemeinsam Abschied nehmen, war viele Jahre lang Schüler der Freiherr-vom-Stein-Schule.
Sein Tod bedeutet eine schmerzliche Lücke für uns alle - für seine Mitschülerinnen und Mitschüler, besonders
aus der Klasse 10b, zu der er bis zum Schluss gehörte, für unsere Lehrerinnen und Lehrer, für viele Eltern -
vor allem aber für seine engen Feunde und Freundinnen in unserer Schule, deren Gedanken ich heute hier wiedergeben möchte.
Malte war sehr beliebt, geachtet, er hatte viele Freunde, Freundinnen, die zu ihm hielten und ihm beistanden bis zum Schluss, und zu denen er gleichermaßen hielt. In der Gruppe ging es ihm um Zusammenhalt und Fairness, was er zum Beispiel während der Austauschfahrt nach Lyon bewies.
Er war stark - nach außen, aber auch nach innen. Mit Stolz erzählte er noch zu Beginn des Winters,
wie gerne er nachmittags draußen Fußball spielte. Er hat selten offen über seine Krankheit gesprochen, denn er wollte kein Mitleid. Nie hat er gezeigt, wie schlecht es ihm besonders in den letzten Wochen ging. Geholfen haben ihm dabei sein Witz, sein Sinn für Humor:
Er war ein verschmitzter Junge, hatte oft ein Lächeln auf den Lippen, konnte Menschen zum Lachen bringen. Seine Klassenlehrerin erzählt, dass man ihm, wenn er was angestellt hatte, nie so richtig böse sein konnte. Denn er war rücksichtsvoll - und charmant. Seine Mitmenschen waren ihm wichtig - er wollte sie niemals verletzen.
Wir in der Freiherr-vom-Stein-Schule vermissen Malte schmerzlich, und wir werden ihn nie vergessen.
Ich kann mich nicht mehr an alles erinnern, ich weiß nur noch, dass sehr viele Menschen bei der Beerdigung waren, auch Menschen, die wir gar nicht erwartet und schon lange nicht mehr gesehen hatten.
Wir haben die große Anteilnahme gespürt und sie hat uns die Kraft gegeben, diesen Tag zu überstehen.